Monatsknobelei 17

"Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett."

Meine Frau, die ich über Alles liebe, heißt zwar nicht Mimi, aber der Rest dieses uralten Hits von Bill Ramsey trifft voll auf sie zu. Alles was in der Welt des Kriminalromans Rang und Namen hat, hat sie sich schon sozusagen "hineingezogen". Von Altmeistern wie Edgar Wallace bis hin zu Neumeisterinnen wie Donna Leon fehlt bei ihr kaum etwas im Krimiregal.

Ich selbst bin ja kein besonderer Freund von Krimis. Ich halte es eher, wie ich ja schon berichtet habe (Monatsknobelei 5), mit Science Fiction.

Vor Kurzem sind mir jedoch einige Kurzkrimis unter die Finger gekommen, die mich doch einigermaßen angesprochen haben. Wobei der Ausdruck Kurzkrimis, was die Länge betrifft, noch eine arge Übertreibung darstellt. Es handelt sich eher um Knobelaufgaben, die in der Kriminalwelt angesiedelt sind. Diese Aufgaben habe ich natürlich sofort der Krimiexpertin in der Familie zum Knacken gegeben und ich kann Euch nur sagen, es hat ganz schön im Gebälk geknackt bis die Nüsse dann endlich auch geknackt waren. Eine dieser Kopfnüsse will ich Dir jetzt präsentieren.

Versuche Dir folgende Szene bildhaft vorzustellen:

Ein Mann liegt tot in einer Lacke aus Blut und Wasser. Inspektor Tappel, der diese Szene traurig betrachtet, bemerkt: "Es muss sich um einen Mord handeln und der Täter hat die Tatwaffe mit sich genommen." Oberinspektor Herrisch bezweifelt dieses und kontert: "Die Türe war von Innen verschlossen. Der Raum hat keine Fenster und es befinden sich auch sonst keinerlei Gegenstände in dem Raum. Ich vermute einen Selbstmord und ich habe auch schon eine Idee, wie es zugegangen sein könnte."

Das war's auch schon. Was ich nun von Euch wissen möchte, ist, wie und womit ist der arme Tote wohl umgekommen? Hat diesmal Inspektor Tappel recht oder doch wieder Oberinspektor Herrisch?

Viel Spaß bei den Ermittlungen. Auf dass es in Deinem Gebälk auch mal so richtig schön knacken möge.

Lösung

Nachdem man sich wohl oder übel zwischen der Meinung des Oberinspektor Herrisch oder des Inspektor Tappel entscheiden muss, kommt eigentlich nur (wieder einmal) der Oberinspektor in Frage. Da Blut und Wasser anzutreffen sind, wäre ein Selbstmord mit irgendeinem spitzen, scharfen Gegenstand aus Eis (z.B. Eiszapfen) sehr wahrscheinlich. Ein Unfall, bei dem der Tote auf der Wasserlacke ausgerutscht ist und sich den Kopf auseinander geschlagen hat, ist zwar prinzipiell nicht auszuschließen, aber dann hätte wohl keiner der Inspektoren recht.