Monatsknobelei 103

Wieder einmal steht Weihnachten vor der Tür und auch diesmal soll es etwas zum Nachdenken geben. Wie würde es wohl aussehen, wenn die im neuen Testament geschilderten Ereignisse, die später die Welt verändert haben, heute stattgefunden hätten. In den Zeitungen würden sie vielleicht für diese Schlagzeilen sorgen:

Säugling in Stall gefunden

Polizei und Jugendamt ermitteln - Tischler aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen

BETHLEHEM, JUDÄA - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.

Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten.

Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen aufgetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."

Maria wurde zwecks medizinischer und psychiatrischer Untersuchungen in das Krankenhaus in Bethlehem gebracht.  Sie muss wohl mit einer Anklage wegen Fahrlässigkeit rechnen. Ihr geistiger Zustand wird deshalb näher unter die Lupe genommen, weil sie behauptet,

sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott.

In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Zu guter Letzt erreichte uns noch diese Meldung: Die anwesenden Hirten behaupteten steif und fest, dass ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken ihnen befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hochleben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede eines vollgekifften Junkies, die ich je gehört habe."

Nichts desto trotz ist das Weihnachtsfest nach wie vor das Fest der Liebe und der Familie. Deshalb schenkt man gerne und wird auch gerne beschenkt. Natürlich darf auch ein Weihnachtsbaum nicht fehlen und was wäre ein Weihnachtsbaum ohne Christbaumkugeln. Und um genau diese glänzenden runden Dinger geht es bei unserer Knobelei. Für das Schmücken des Baums bin normalerweise ich zuständig. So krame ich alljährlich am 24. Dezember auf dem Speicher auf der Suche nach den Schachteln mit dem Christbaumschmuck. Na ja irgendwann waren alle Schachteln voll. Doch einige Kugeln haben den Spieltrieb unserer beiden Katzen nicht überlebt. So ist es in den 3 Schachteln schon etwas lichter geworden. Das macht aber nichts, denn nachdem die Kinder außer Haus sind, werden die Christbäume ohnehin kleiner und so geht sich das wiederum blendend aus. Nachdem das Schmücken nicht unbedingt zu den abwechslungsreichsten Tätigkeiten gehört, habe ich mir heuer dabei eine kleine Knobelei überlegt.

In meinen drei Schachteln befinden sich 21, 9 und 6 Kugeln, zusammen also 36. Bevor ich mit der Schmückerei beginne, möchte ich aber in jeder Schachtel genau 12 Kugeln haben. Dabei habe ich mir folgende Regel auferlegt. Ich darf in einem Zug die Anzahl der Kugeln einer Schachtel verdoppeln und die dazu benötigten Kugeln aus einer beliebigen anderen Schachtel entnehmen. Bei meinen vorschmückerischen Versuchen bin ich draufgekommen, dass sich das auf verschiedene Weise mit drei Zügen bewerkstelligen lässt. Nach langem Hinundherüberlegen ist mir noch eine Möglichkeit mit zwei Zügen eingefallen.

Schreibt mir eure Lösungen - es sollten es mindestens 3 sein -, indem ihr einen Zug mit der Kugelanzahl und der Ursprungs- und Zielschachtel angebt, z.B. 6,mitte rechts.

Lösung

Lösung 1: 3 Züge

6 Kugeln von der Mitte nach rechts, rechts wird dadurch verdoppelt. Kugelstand : 21-3-12
3 Kugeln von links nach Mitte, Mitte wird dadurch verdoppelt. Kugelstand: 18-6-12
6 Kugeln von links nach Mitte, Mitte wird dadurch verdoppelt. Kugelstand: 12-12-12

Lösung 2: 3 Züge

6 Kugeln von der links nach rechts, rechts wird dadurch verdoppelt. Kugelstand : 15-9-12
9 Kugeln von links nach Mitte, Mitte wird dadurch verdoppelt. Kugelstand: 6-18-12
6 Kugeln von Mitte nach links, links wird dadurch verdoppelt. Kugelstand: 12-12-12

Lösung 3: 2 Züge

9 Kugeln von links nach Mitte, Mitte wird dadurch verdoppelt. Kugelstand: 12-18-6
6 Kugeln von Mitte nach rechts, rechts wird dadurch verdoppelt. Kugelstand: 12-12-12