Monatsknobelei 77

Die letzte Knobelei hatte ja etwas mit Bier zu tun. Allerdings weniger mit dem Gebräu an sich sondern mit einem wichtigen Zubehör, ohne dem ein Kneipen- oder auf wienerisch Beisl-Besuch annähernd unvorstellbar wäre. Wovon ich spreche, mache ahnen es sicher schon, es ist der so genannte Bierdeckel.

Für manche Leute ist dieses Ding so wichtig dass sie es zum Mittelpunkt ihrer Sammelleidenschaft machen. Andere wieder machen mit dieser Sammelleidenschaft scheinbar gute Geschäft. Gebt einmal Eurer Internet-Suchmaschine das Wort "Bierdeckel" ein und ihr werdet mit annähern 700 000 Treffern "belohnt".

Bierdeckel dienen in der Regel nicht als Deckel für irgend etwas sondern als Unterlage für Biergläser und Bierkrüge. Die Schweizer - bekanntlich ja bekannt für Präzision - sagen deshalb auch Bierteller dazu, was den Verwendungszweck schon viel besser trifft. Meistens sind sie rund mit einem Standarddurchmesser von 107 mm, es gibt sie auch in quadratischer Form mit (wahrscheinlich wegen der Verletzungsgefahr) abgerundeten Ecken, es sollen aber auch ovale, sechseckige oder achteckige Sonderformen in Umlauf sein. Die Dicke bewegt sich zwischen 1,2 mm und 1,5 mm dick, das Gewicht zwischen 5 g und 10 g. Häufig sind sie aus Pappe (Pappendeckel, vielleicht deshalb der Name Deckel) gefertigt. (Quelle: wikipedia)

Bei diese Monatsknobelei wollen wir Bierdeckel etwas zweckentfremdet verwenden, und wollen uns nur auf die kreisrunden Exemplare beschränken. Nachdem ihr diesmal ja zwei Monate Zeit habt, besteht die Knobelei diesmal aus zwei Aufgaben. Bei beiden Aufgaben geht es darum, die Bierdeckel kunstgerecht zu zerschneiden.

Aufgabe 1: Der Bierdeckel, auf dem euer kühles Blondes ruht, sieht in etwa so aus.

Die Werbung der Brauerei ist natürlich ausgeblendet. Der rote Fleck ist nicht etwa Blut, das bei der letzten Wirtshausrauferei vergossen wurde sondern Ketchup. (Tut aber nichts zur Sache). Versucht jetzt den Bierdeckel in zwei beliebig geformte Teile zu zerschneiden und nachher wieder zusammenzusetzen. Jetzt werdet ihr fragen, was daran schwierig sein soll. Na passt mal auf: Am Ende des Zusammensetzprozesses muss der Deckel natürlich wieder rund und genauso groß sein, der Ketchupfleck muss sich jetzt allerdings genau in der Mitte befinden.

Aufgabe 2: Jetzt befindet sich der Ketchupfleck genau in der Mitte des Deckels. Zerschneidet diesen Deckel jetzt in beliebig viele deckungsgleiche Teile, d.h. gleiche Größe, gleiche Form. Spiegelverkehrte Teile gelten als deckungsgleich. Fürs erste auch nicht besonders schwer, doch aufgepasst: Es muss zumindest ein Teil dabei sein, auf dem kein Ketchup ist. Aha, jetzt sieht die Sache schon etwas anders aus.

 Schreibt mir eure Lösungen, fügt eventuell eine kleine Grafik oder ein Foto von euren Versuchen dazu, achtet aber bitte auf kleine Dateigrößen. Hauptsache ich kann erkennen ob ihr die Lösung richtig erknobelt habt. Bei beiden Aufgaben gibt es übrigens mehrere Lösungsmöglichkeiten.

Lösung

Bei der Aufgabe 1 wird ein Kreis ausgeschnitten, der den Ketchupfleck beinhaltet und etwas über die Mitte geht. Dann wird der Kreis um 180° gedreht.

    

Alternativ kann auch ein Rechteck oder auch andere Figuren genommen werden.

Bei der Aufgabe 2 geht es schon etwas komplizierter zu.
Einige Lösungen findet ihr hier.

Hier werden auch spiegelverkehrte Teile zugelassen.

    

Diese beiden Lösung kommen ohne spiegelverkehrte Teile aus.
Diese Art der Teilung lässt sich natürlich noch beliebig verfeinern.

Eine weitere durchaus kreative Lösung besteht darin, den Deckel parallel zur Fläche in kreisrunde immer dünner werdende Scheiben zu zerlegen. Dazu gehört aber doch einiges Geschick und vor Allem entsprechendes Werkzeug. Außerdem darf der Ketchupfleck nicht zu weit in das naturgemäß doch sehr saugfähige Material des Deckels eingedrungen sein.