Monatsknobelei 71

Oh je, ich bin schon wieder einmal spät dran mit der neuen Knobelei. Aber diesmal habe ich eine handfeste Ausrede. Ich habe die letzte Woche mit meiner Familie die Salzburger Bergwelt unsicher gemacht ganz im Sinn eines Hits des österreichischen Pop-Sängers Wolfgang Ambros:
"Schifoan is des Leiwaundsde, wos ma si nua vuastölln kau".
Na ja, das ist tiefste Wiener Mundart, Tiroler oder Vorarlberger haben da schon Schwierigkeiten, das zu verstehen. Umgekehrt ist es wohl genauso. Wahrscheinlich haben Bayern mit Ostfriesen ähnliche Probleme.
Deshalb das Ganze ins Hochdeutsche übersetzt:
"Schifahren ist das Wunderbarste, das man sich überhaupt vorstellen kann".

Die Schi oder Ski an sich sind ja keine österreichischer Erfindung. Der mit einem Alter von 4500 Jahren bislang älteste Ski wurde in einem Moor bei Hoting in Schweden entdeckt. Es handelt sich um ein 110 cm langes und 10 cm breites Brett. Als Begründer des alpinen Skilaufs aber gilt der Österreicher Mathias Zdarsky, der im niederösterreichischen Lilienfeld Material und Technik des Skilaufs an die Anforderungen bergigen Geländes anpasste und dort 1905 auch den ersten Torlauf veranstaltete. Mehr Wissenswertes dazu unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Ski.

Schifahren und natürlich auch Schischulen haben in Österreich also eine lange Tradition. Vom Schifahren soll auch die Knobelei handeln. Es ist schon einige Jahre her, als wir mit Bekannten einen gemeinsamen Schiurlaub verbrachten. Um unseren Kindern eine professionelle Schifahrausbildung zu gönnen, steckten wir sie damals in einen Schikurs der ortsansässigen Schischule. Das war natürlich nur ein Vorwand. in Wirklichkeit wollten wir einmal ohne die Quälgeister die Hänge befahren.

Am Ende einer solchen Schikurswoche muss natürlich ein Abschlussrennen stehen. Das wurde sehr professionell abgewickelt mit elektronischer Zeitnehmung, Platzsprecher und Interviews. Die Gruppe unserer war 6 Köpfe groß, nämlich Hanni, Maria, Martin, Georg, Ursula und Richard.

Vor dem Rennen wurden Sie über den Ausgang des bevorstehenden "Kampfes" befragt. Keiner wollte sich festlegen und so gaben sie alle eher ausweichende Antworten:

Hanni sagte: "Maria ist schneller als ich."
Maria meinte, dass Richard später als Martin durchs Ziel kommen würde.
Martin gab zur Antwort: "Georg ist nicht unter den beiden Ersten."
Für Georg jedoch war Hanni weder an letzter noch an vorletzter Stelle.
Ursula war der Überzeugung, dass Richard nicht auf Platz zwei landen würde.
Richard schätzte schließlich, dass sein Freund Martin den dritten Platz belegen würde.

Wie das mit Voraussagen so ist, traf schließlich nur eine zu, und zwar die des oder der Drittplatzierten.

Meine Frage ist nun schlicht und einfach: Welche Rennläuferinnen bzw. Rennläufer belegten nun die Plätze von 1 bis 6?

Lösung

Um es kurz und bündig zu machen. Die Reihenfolge der Platzierungen sieht folgendermaßen aus:

1. Richard
2. Georg
3. Ursula
4. Martin
5. Hanni
6. Maria

Die Erklärung dazu:

Wenn Richards Statement richtig wäre, dann hätte er selbst auf dem dritten Platz landen müssen. Da sein Statement falsch ist, kann auch Martin nicht der Dritte sein. Somit ist auch Martins Prognose falsch. Daraus folgt aber, dass Georg an erster oder zweiter Stelle platziert sein muss. Weil er mit Sicherheit nicht am dritten Platz landet, muss seine Antwort wohl unzutreffend gewesen ist. Diese falsche Prognose lässt den Schluss zu, dass Hanni unter den beiden Letztplatzierten zu finden ist und somit auch ihre Voraussage nicht eingetreten ist. Damit steht aber fest, dass Maria die Letzte und Hanni die Vorletzte ist. Marias Aussage ist also ebenfalls falsch und sie belegt nicht den dritten Platz. Daraus ergibt sich als einzige Möglichkeit, dass Ursula den dritten Platz ergattert hat. Sie ist somit die Einzige, die richtig prophezeit hat und somit ist Richard nicht der Zweite des Rennens. Aus der Fehlprognose Marias ergibt sich, dass Richard nicht später das Ziel erreicht als Martin. Richard muss also der Sieger sein. Weiters kann aus Martins falscher Aussage geschlossen werden, dass Georg der Zweite und Martin der Vierte ist. Somit sind alle Ränge komplett vergeben.